DSD-Blog

Videoerkennung – Künstliche Intelligenz lernt Bewegungsabläufe

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19.12.2017

Der Lernprozess von Künstlicher Intelligenz geht in die nächste Runde – nun soll Maschinen beigebracht werden, Bewegungsabläufe in Videos zu erkennen und richtig zu verstehen. Sobald das gelungen ist, kann die Technologie für alle möglichen Zwecke eingesetzt werden.

Bisher können Computer nur Standbilder erkennen. Bewegungen und dynamisches Geschehen sind eine größere Herausforderung.

Kurze Trainingsvideos

Um Künstlicher Intelligenz das Verständnis für Videos beizubringen, fangen Forscher klein an: Drei Sekunden lang sind zunächst die Filmchen, die von den Maschinen erfasst werden sollen. Hierzu wurde von IBM und dem MIT eine „Moments in Time“-Datenbank zusammengestellt, die unterschiedliche Videos beinhaltet – beispielsweise von einem Menschen, der ein Kunststück vollführt oder von schaukelnden Kindern.

Auf diese Weise haben die Maschinen genug Infomaterial und Kontext, um das Gesehene zu interpretieren, gleichzeitig werden sie aber nicht überfordert und der benötigte Speicherplatz hält sich in Grenzen. Aber auch andere Forscher und Projekte widmen sich dem Videolernen von KI, wie beispielsweise das Start-up Twenty Billion Neurons oder auch Facebook, das eine eigene Datenbank erstellt.

Sinn des Ganzen

Die Technologie lässt sich beispielsweise in Robotern und selbstfahrenden Autos einsetzen. Dadurch, dass die Systeme tatsächlich verstehen, was um sie herum geschieht, wird autonomes Fahren um einiges sicherer. Aber auch in der Altenpflege oder für Blinde kann diese Form der KI eingesetzt werden. Das setzt voraus, dass sie beim Lernen eine Transferleistung hinbekommt, um von den gelernten Videos auf andere Situationen zu schließen.

Die Frage, zu welchen Dystopien Künstliche Intelligenz führen kann, wenn sie sich eines Tages gegen den Menschen richten sollte, stellt sich in diesem Zusammenhang auch immer wieder. Immerhin glauben 54 Prozent aller Deutschen, dass das in der Zukunft der Fall sein könnte … (tl)