11.07.2023
Seit der Twitter-Übernahme durch Elon Musk bekommt die Plattform ein Problem nach dem anderen, zudem fällt seit Jahresbeginn der Zulauf zur App. Da ist die Zeit für Meta günstiger denn je, einen Konkurrenten zu launchen: Threads. Die Plattform ist zwar noch nicht vollständig – und in der EU gar nicht zu nutzen, trotzdem ist sie schon jetzt ein ernstzunehmender Konkurrent.
Threads wurde vor fünf Tagen gelauncht und kann bereits 100 Millionen Accounts verzeichnen. Das schaffte ChatGPT erst nach zwei Monaten.
Wachstum in Rekordzeit
Da Threads zum Meta-Konzern gehört, der bereits Facebook, Instagram und Whatsapp vereint, ist das schnelle Wachstum trotz der Unzulänglichkeiten nicht völlig verwunderlich. Auf diese Weise wurde Threads schnell zur größten Bedrohung von Twitter – auch wenn es sich thematisch andere Schwerpunkte setzen will.
So soll, im Gegensatz zu Twitter, wo es politisch oft genug hoch hergeht, die Politik bei Threads ausgeklammert werden. Laut Instagram-Chef Adam Mosseri würde der Themenkomplex zu viel Negativität verbreiten und würde unter anderem deswegen zu viel Arbeit erfordern. Dies stünde in keinem Verhältnis zum Nutzen. Viel mehr wolle sich Threads auf Bereiche wie Sport, Mode, Beauty und andere Spaßthemen konzentrieren.
Vorerst kein Launch in der EU
Nicht ganz klar ist, weswegen Threads bis auf weiteres nicht in Europa gelauncht wird. Zum einen liegt das laut dem Meta-Konzern an „noch offenen regulatorischen Fragen“ und auch Mosseri drückt sich ähnlich kryptisch aus, wenn er auf die im nächsten Jahr in Kraft tretenden komplexen EU-Gesetze verweist.
Ein Problem könnte sein, dass man bei Threads keinen eigenen Account anlegen kann, sondern sich über Instagram anmelden muss. Auf diese Weise würden die Daten verschiedener Anbieter auf intransparente Art verbunden, was dem Digital Markets Act widerspricht. Je nach Betriebssystem und bereits vorhandenem Instagram-Account lässt sich Threads aber dennoch bereits innerhalb der EU nutzen. (tl)
