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Neuralink – Musk sucht Probanden für Hirnchip

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21.09.2023

Elon Musks Unternehmen Neuralink ist nach siebenjährigen Tierversuchen bereit für menschliche Probanden. Das Unternehmen arbeitet an der Entwicklung von Hirnchips, die unter anderem Patienten mit Lähmungen helfen sollen. Die amerikanische Lebensmittel- und Arzneibehörde (Food and Drug Administration) hat allerdings Bedenken.

Mittlerweile hat die FDA ihre Genehmigung für einige wenige Probanden erteilt. Das Unternehmen hatte jedoch auf mehr gehofft.

Tests von Hirnchips und Technologie

Die Studie mit menschlichen Probanden ist für sechs Jahre angelegt. Gesucht werden Patienten mit Rückenmarksverletzungen oder Muskellähmung, die über 22 Jahre alt sind und über eine ständige Betreuungsperson verfügen. Zum einen soll der Hirnchip an ihnen getestet werden, zum anderen die damit verbundene Technologie.

Denn mit Hilfe des Implantats sollen per Gedanken verschiedene Geräte wie beispielsweise eine Tastatur oder ein Computer-Cursor gesteuert werden. Zudem wird der Einsatz durch einen Roboter vorgenommen, der ebenfalls getestet werden soll, genauso wie die zugehörige App. Das Ganze dient dazu, die Wirksamkeit und Sicherheit der Neuralink-Geräte nachzuweisen.

Unvollständige Studieninfos

Über die Studie selbst sind nicht alle Details bekannt. So sind in den ersten 18 Monaten neun Sitzungen mit den Wissenschaftlern geplant, danach folgen zwei Wochenstunden mit Tests des Hirn-Computer-Interface. Wie viele Probanden Neuralink allerdings sucht und Studienort sowie Zeitpunkt des Beginns sind allerdings unklar. Darüber hinaus erhalten die Probanden keine Vergütung, sondern lediglich eine Aufwandsentschädigung.

Kritik für Tests mit Affen

Seit 2016 führt Neuralink entsprechende Versuche an Affen durch, bei denen das Unternehmen mehrfach in die Schlagzeilen geriet mit dem Vorwurf, den Tierschutz nicht ausreichend zu beachten. Neuralink hatte daraufhin argumentiert, nur Tiere in den Endstadien ihres Lebens für die Versuche zu verwenden. Von US-Behörden ist das Vorgehen jedoch mehrfach bemängelt worden. Und auch, wenn sich der Chip in Zukunft als sicher erweisen sollte, könnte die Zulassung für eine kommerzielle Nutzung laut Experten noch mindestens ein Jahrzehnt auf sich warten lassen. (tl)