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Urheberrechtsverletzung – Schriftsteller verklagen OpenAI

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26.09.2023

Namhafte Schriftsteller, darunter George R. R. Martin, John Grisham und Jonathan Franzen, haben das Unternehmen OpenAI verklagt. Grund ist die nichtlizensierte Nutzung ihrer Werke als Training für ChatGPT und damit die Verletzung des geistigen Eigentums.

Unter dem Schriftstellerverbund Authors Guild haben sich die Schriftsteller für die Einreichung der Klage formiert.

Klage auf Entschädigung und Unterlassung

Insgesamt haben 17 Autoren in New York Klage eingereicht. Hauptvorwurf ist der „systematische Diebstahl in großem Stil“, auf den OpenAI angewiesen sei, um seine KI zu trainieren. Unter anderem Raubkopien der jeweiligen Werke, die frei im Internet kursieren, sind wahrscheinlich Grundlage für ChatGPT. Eine große Menge an Texten, die mutmaßlich genutzt wurden, wurde mittlerweile entfernt.

Abgesehen von der unerlaubten Nutzung geht es den Schriftstellern und Drehbuchautoren jedoch auch um eine nachträgliche Entschädigung, da sich OpenAI ihrer Schöpfungen ohne Gegenleistung bedient habe. Zudem soll jede weitere Nutzung per Unterlassungsklage verboten werden. OpenAI hat unter anderem mit einem Statement reagiert, die Rechte der Autoren zu respektieren und den Wunsch geäußert, sie sollten ebenfalls von KI profitieren. Zudem will das Unternehmen mit Vereinigungen wie Authors Guild über Urheberrechtsbedenken diskutieren.

Schutz von Kunst und Literatur

Kläger und weitere Kulturschaffende befürchten außerdem eine Gefährdung der Literatur und anderer Künste durch Künstliche Intelligenz. Ein Mensch würde sein ganzes Leben der Entwicklung und Verbesserung seiner Kunst widmen, während eine KI innerhalb von Minuten einen beliebigen Text generiere, so der Tenor der Authors-Guild-Geschäftsführerin Mary Rasenberger. Es könne nicht angehen, dass die Werke der Autoren von KI genutzt würden, ohne dass die Urheber irgendein Mitspracherecht hätten.

Über den Diebstahl hinaus können Programme wie ChatGPT auch den Markt mit generierter Literatur fluten, wodurch Literatur überhaupt gefährdet würde. Amazon hat als eines der ersten Unternehmen reagiert und die Anzahl der selbstveröffentlichten Bücher von Autoren auf drei pro Tag beschränkt. Mit einer solchen Regelung könnten KI-generierte Texte die Anzahl der von Menschen geschriebenen allerdings dennoch eines Tages übersteigen und den Wert geistiger Schöpfungen aushöhlen. (tl)