15.08.2023
Laut einer repräsentativen Bertelsmann-Studie wünschen sich die meisten EU-Bürger von der Politik stärkere Maßnahmen gegen Desinformation. Häufig herrscht Unsicherheit darüber, ob man es mit Fake News zu tun hat und wie diese zu entlarven sind. Für die Studie wurden 13.000 Teilnehmer aus 27 EU-Ländern befragt.
Bei Desinformationen oder Fake News handelt es sich um Informationen, die absichtlich falsch in Umlauf gebracht werden.
Nicht jeder prüft Informationen nach
Zirka die Hälfte der Bürger ist bezüglich Informationen im Internet verunsichert – damit hat der Einsatz von Desinformation bereits ein Ziel erreicht. Laut Studie betrifft das 54 Prozent der Nutzer, aber nur 44 Prozent prüfen die Informationen zusätzlich nach.
Sich intensiver mit der Vertrauenswürdigkeit der Informationen und Quellen auseinanderzusetzen, hängt auch mit Alter und Bildungsgrad zusammen. Demnach überprüfen eher Jüngere und Gebildetere den Wahrheitsgehalt von Informationen.
Ineinandergreifen von Politik und Medienkompetenz
Als Lösung wünschen sich 86 Prozent der Studienteilnehmer mehr Verantwortung von der Politik, 89 Prozent fordern ein verstärktes Vorgehen der Pattformbetreiber. Das Thema kann aber nicht nur einseitig angegangen werden.
Cathleen Berger, Expertin für Digitalpolitik bei Bertelsmann, betont daneben auch die Notwendigkeit eines „Kompetenzaufbaus von unten.“ Das bedeutet, dass Menschen zum einen mehr für Desinformationen sensibilisiert werden müssen und zum anderen, dass sie Fähigkeiten entwickeln sollten, um Fake News selbst zu entlarven.
Wie erkennt man Fake News?
Um selbst herauszufinden, ob einer Information zu trauen ist oder nicht, gibt es eine Reihe einfacher Tipps. So sollte man zunächst die Quelle hinterfragen: Wer sagt das? Was könnte er oder sie damit bezwecken wollen? Worauf stützt sich die Information? Werden Belege genannt oder nur Behauptungen aufgestellt?
Ferner kann man einen Faktencheck durchführen und im Internet nach weiteren entsprechenden Meldungen suchen: Berichten seriöse Medien darüber und wenn ja, wie? Darüber hinaus gibt es auch professionelle Fact-Check-Seiten wie Mimikama oder Fakten gegen Fakes. Gegen die Verbreitung von Desinformation hilft auch, keine Inhalte zu teilen, ohne sie selbst zuvor überprüft zu haben. (tl)