04.01.2017
„Nach Silvester höre ich mit dem Rauchen auf“ oder „Nächstes Jahr gehe ich regelmäßig joggen“ – über solche Vorhaben kann Mark Zuckerberg nur müde lächeln. Jedes Jahr nimmt er sich eine neue Challenge vor – zum Beispiel Mandarin lernen oder jeden Tag Codes schreiben. 2016 hatte er sich vorgenommen, eine künstliche Intelligenz zu bauen – und es geschafft.
Der Heim-Roboter Jarvis soll bei häuslichen Erledigungen assistieren und Tochter Max unterhalten. Zwischen 100 und 150 Stunden hat Zuckerberg in die Entwicklung gesteckt.
Befehle auf Zuruf
Jarvis ist mit Computer und Smartphone vernetzt und lässt sich so steuern. Bisher kann er schon kleine Aufgaben übernehmen wie Licht und Musik an und aus machen und sogar einen Toaster aus den 1950er-Jahren bedienen. Außerdem kann er erkennen, wer zu Besuch kommt und den Gästen die Türen öffnen.
Dabei funktioniert Jarvis ähnlich wie Amazons Alexa: Auf Zuruf oder auch per Smartphone-Nachricht führt er die gewünschten Befehle aus. Er lernt immer neue Wörter und sprachliche Konzepte. Wie andere AIs hat aber auch er noch das Problem, Kontexte oder Synonyme zu verstehen. Das führt mitunter zu Missverständnissen – beispielsweise ist nicht immer klar, in welchem Raum Musik abgespielt werden soll. Blöd, wenn das dann im Zimmer der schlafenden Tochter passiert.
Jarvis soll salonfähig werden
Zuckerberg fand diese Herausforderung einfacher als gedacht, hatte und hat aber dennoch mit einigen Unwägbarkeiten zu kämpfen. So ist es schwierig, Geräte zu finden, die sich überhaupt mit Jarvis bedienen lassen oder den Sicherheitsstandards entsprechen.
Daher der Toaster aus den 1950ern: Die Hebel moderner Geräte kann Jarvis nicht bedienen, der alte Toaster hingegen lässt sich per Stromzufuhr an oder ausschalten. Außerdem müssen einheitliche Programmierstandards her. Zuckerberg will aber den Roboter weiterhin ausbauen und verbessern, um ihn eines Tages auch für die Öffentlichkeit verfügbar zu machen. (tl)