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Mit gutem Beispiel voran – Digitalisierung in Bibliotheken

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17.07.2019

In der deutschen Digitallandschaft gibt es vielerorts noch Ausbaubedarf. Ausgerechnet die für viele als verstaubt geltenden Bibliotheken sind aber ein hoffnungsbringendes Beispiel für den fortschrittlichen Einsatz von Digitalisierung. Nicht nur haben viele Bibliotheken keine Scheu vor ihr, sie begreifen sie auch als Chance.

Die fast schon progressiv zu nennende Digital-Einstellung der Wissenstempel kommt nicht von ungefähr: Schon seit jeher sind Bibliothekare dazu da, Informationen zu verwalten.

Ausbau und Auswirkungen der Digitalisierung in Bibliotheken

Zwar zeigt sich in einer Studie zum Thema Digitalisierung und Bibliotheken, dass es zwischen Großstadt und Land Unterschiede gibt, der Trend ist aber eindeutig. Bibliotheken engagieren sich bei der Umsetzung des digitalen Wandels. Vor allem in Großstädten wird das Angebot immer weiter und cross-medial ausgebaut – beispielsweise durch Gaming-Aktionen oder 3D-Drucker. Auf diese Weise ergeben sich neue Ansätze zur Vermittlung von Lesekompetenz.

Die positiven Auswirkungen lassen sich bereits jetzt sehen: 75 Prozent der Bibliotheken gaben an, mit diesen Angeboten auch mehr Jüngere ansprechen zu können. Vor allem Einrichtungen wie Schulen und Kitas können von dieser Entwicklung verbunden mit der langen Erfahrung der Bibliotheken mit dem Umgang von Wissen profitieren.

Doch dies sind nicht die einzigen Vorteile. Die Recherche lässt sich unter anderem aufgrund neuer Möglichkeiten der Schlagwortverknüpfung verfeinern und vereinfachen. Darüber hinaus kann den Bibliotheken eine zentrale Bedeutung für die Digitalisierung der Wissenschaft zukommen.

Herausforderungen und Unterstützung

Trotz der Aufgeschlossenheit dem digitalen Wandel gegenüber sehen die Bibliotheken durchaus auch Risiken und Herausforderungen. Vor allem an das Personal werden neue Anforderungen gestellt – nahezu alle an der Studie teilnehmende Großstadtbibliotheken gaben an, dass die weitere Umsetzung der Digitalisierung nichtbibliothekarische Fachleute voraussetzt und über die Hälfte meint, dass eine Weiterbildung des vorhandenen Personals nicht ausreichend ist.

Auch sind Bibliotheken bei diesem Vorhaben auf die Unterstützung von Kommunen und der Politik angewiesen. Die Angebote müssen gefördert werden, darüber hinaus benötigen viele Bibliotheken einen strukturellen Plan für zukünftige Aufgaben. (tl)