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Kampf gegen Fake-News: Kennzeichnungspflicht für Social Bots?

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19.12.2018

Die Bundesregierung denkt über eine Kennzeichnungspflicht für Social Bots nach. Und über ein Bußgeld bei Verstößen. Während das an sich schon mal ein Schritt in die richtige Richtung ist, bleibt jedoch die Frage nach der Lösung des eigentlichen Problems. Denn das sind nicht die Bots.

User sollen darüber Bescheid wissen, ob sie mit einem Menschen oder einer Maschine kommunizieren.

Bundesregierung fordert Kennzeichnungspflicht

Vor allem Nachrichten, die von Social Bots stammen, sollen laut einem Medienbericht der Bundesregierung in Zukunft gekennzeichnet werden. Damit soll die Demokratie geschützt und Nutzer aufgeklärt werden. Denn sobald deutlich ist, dass es sich bei einem Beitrag um einen maschinell erstellten handelt, wird dessen Wirkung gebrochen. Das ist unter anderem vor allem bei Wahlen relevant.

Insbesondere verzerren Social Bots die Wahrnehmung. Abgesehen von Fake News, die sie verbreiten, können sie auch ganz allgemein dafür sorgen, dass Themen relevanter erscheinen als sie eigentlich sind. Das führt wiederum dazu, dass Medien intensiver darüber berichten oder sich die Politik dem zuwendet – Meinungsmache durch Maschinen.

Fragwürdiger Effekt

Von sozialen Netzwerken, in denen am meisten Fake News verbreitet werden erwartet die Regierung, dass diese von sich aus dagegen vorgehen. Das Gesetz soll daher vor allem weitere Seitenbetreiber betreffen, die Bots einsetzen. In wie weit man allerdings gegen die Bots vorgehen kann, ist fraglich, denn ihre Unkenntlichkeit ist Teil ihrer Funktionsweise. Es wird sich wohl kaum vermeiden lassen, dass ungekennzeichnete Bots Nachrichten verbreiten und kommunizieren – ob mit oder ohne Bußgeld.

Darüber hinaus helfen Bots zwar, Falschnachrichten zu verbreiten, erstellt werden sie aber so oder so auch von Menschen. Das Problem, dass derartige Artikel im Netz kursieren, wird durch eine Kennzeichnungspflicht von Bots nicht verschwinden. (tl)