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Fortschrittlich: Bayerns Polizei bekommt eigenen Messengerdienst

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08.08.2017

Bis vor kurzem war die Polizei in Bayern noch recht rustikal unterwegs, wenn es um das Versenden größerer Daten während Einsätzen ging. Ein eigener Digitalfunk war zwar eingerichtet, der kann in Sachen Zuverlässigkeit allerdings nicht einmal mit einem herkömmlichen Smartphone mithalten. Jetzt schafft eine Kooperation mit Vodafone Abhilfe.

Um so etwas Banales wie Bilder und Videos vom Tatort versenden zu können, mussten die Beamten zuvor zum eigenen Smartphone greifen.

Bisheriges Polizeinetz zu schwach

Bereits seit einiger Zeit sucht man Wege, um es der Polizei zu ermöglichen, sensible Daten wie Tatort-Infos sicher und zuverlässig an die Kollegen weiterzuleiten. Dieses Unterfangen stellte sich bisher als schwer lösbarer Fall dar: Nicht nur viel Zeit, auch viel Geld ist in die Errichtung eines Behördennetzes geflossen. Dieses sollte die Weiterleitung aller möglichen Daten gewährleisten. Allerdings hatte man dabei nicht die Größe einiger Daten bedacht – zu schmalspurig war die Technik für umfangreichere Dateien.

Um dieses Problem zu umgehen und größere Daten dennoch verschicken zu können, griffen die Beamten auf das praktische und allgegenwärtige Whatsapp zurück – mit ihrem eigenen Smartphone. Eigentlich eine Ungeheuerlichkeit im datenschutzversessenen Deutschland. Weil man nie genau weiß, wer so alles in den USA mitliest und wer sonst noch Zugriff auf die Polizeidaten hat, musste eine andere Lösung gefunden werden.

Zuverlässiger Messenger soll sich durchsetzen

Bis 2018 soll daher ganz Bayern mit einem eigens programmierten Polizeimessenger ausgestattet werden, zunächst soll es allerdings ein Pilotprojekt in Mittelfranken geben. Der Mobilfunkanbieter Vodafone stellt dazu die nötigen Server bereit, die besonders vor Zugriffen Dritter geschützt sind.

Damit ist nicht nur die schnelle Übertragung bei gleichzeitiger Datenverschlüsselung gewährleistet, sondern auch das optimale Funktionieren der Übertragung. Denn der bisherige Digitalfunk weist unter anderem in Gebäuden und U-Bahnen Verbindungsausfälle auf, die vor allem bei Großeinsätzen wertvolle Zeit und Informationen kosten können. (tl)