DSD-Blog

… und Tschüss – Nutzer verlassen Social Media

Beitrag von

15.03.2023

Immer mehr Nutzer haben keine Lust mehr auf Social Media. Laut einer Deloitte-Umfrage melden sich vermehrt User jeder Alterskohorte von den Plattformen ab. Grund sind neben langweiligen Inhalten auch Fake News und Datenschutzbedenken.

Die Abmelderate ist bei den Jüngeren und Älteren besonders hoch. Am treuesten sind noch die mittleren Altersgruppen.

Social-Media-Flucht und Vertrauensschwund

Dass Datenschutz auf sozialen Netzwerken so eine Sache ist, ist nichts Neues. Schon dem Unternehmen Meta, ehemals Facebook, wird seit Jahren nicht mehr vertraut. Die Diskussion um TikTok, das bereits unter anderem für Mitarbeiter des EU-Parlaments verboten wurde, hat das Ganze auf ein neues Leven gehoben. Auch einzelne Staaten erwägen ein Verbot der Plattform – entweder auf politischer oder gleich auf Landesebene. Grund dafür ist die Befürchtung, dass die chinesische Regierung Zugriff auf die Daten hat.

Entsprechend verlassen derzeit viele Nutzer alle möglichen Social-Media-Plattformen. Bei den 18- bis 24-Jährigen ist es mit 18 Prozent fast jeder Fünfte, der mindestens eine Plattform verlassen hat. Vier Prozent haben gleich ganz Tabula rasa gemacht und sind nirgendwo mehr vertreten. Auf der anderen Seite des Altersspektrums, bei den 65- bis 75-Jährigen, sieht es ähnlich aus: sechs Prozent haben mindestens eine Plattform verlassen, elf Prozent hingegen alle. Zwischen 25 und 54 Jahren verlassen mit fortschreitender Kohorte immer weniger Nutzer die Plattformen, es steigt dann wieder ab 55 Jahren.

Gründe und Datensicherheit

Die Top Drei der Gründe sind: Langweiliger Inhalt (32 Prozent), Sorgen um die Privatsphäre (30 Prozent) und zu viel Zeit beansprucht (22 Prozent). Weitere Gründe sind unter anderem die Verbreitung von Fake News beziehungsweise die Unzuverlässigkeit der Meldungen (21 Prozent) und Datensicherheit (20 Prozent).

Insgesamt wähnen die Deutschen ihre Daten im Netz laut einer Umfrage von „Deutschland sicher im Netz“ allerdings sicherer als noch vor acht Jahren (rund 25 Prozent im Gegensatz zu 2014 mit 15 Prozent). Das geht wahrscheinlich mit einer erhöhten Aufklärung zum Thema einher, allerdings werden die Betrugsmaschen auch immer ausgefeilter. (tl)