14.05.2020
Menschen vertrauen den klassischen Medien nach wie vor deutlich mehr als den neuen Medien – und das nicht nur in Deutschland. Das hat die Analysefirma Kantar in ihrer globalen Studie „Dimension 2020 – Media & Me“ herausgefunden. Befragt wurden je 1000 digital aktive Menschen in acht Ländern zwischen 18 und 80 Jahren.
Zwischen November 2019 und Februar 2020 wurden die Daten erhoben. Die Corona-Pandemie dürfte die Ergebnisse allerdings noch verschärfen.
Zeitungsartikel auf Platz eins
Das meiste Vertrauen genießen Zeitungsartikel sowohl in Print- als auch Online-Ausgaben von etablierten Zeitungen, dicht gefolgt vom Hörfunk – unabhängig von Alter und Herkunftsland. Für die Studie wurden Teilnehmer aus den USA, China, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Brasilien, Argentinien und Deutschland befragt.
Zeitungsartikel liegen mit einem Wert von +27 in allen Gruppen vorn, bei den Jüngeren der 18- bis 34-Jährigen sind es +25. Hörfunk (+26) und Fernsehen (+21) liegen in Deutschland knapp dahinter, werden aber auch international positiv bewertet.
Vertrauensverlierer Soziale Medien
Verlierer der Vertrauensstudie sind mit großem Abstand die Sozialen Medien, die einen Wert von -38 in Deutschland erhalten – der Trend setzt sich auch bei der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen mit -22 deutlich negativ fort. Etwas besser sieht es diesbezüglich international aus – im Schnitt erreichen Soziale Medien hier einen Wert von -16, bei den jüngeren Altersgruppen einen von +6, womit sie allerdings immer noch hinter den anderen Medien liegen.
Marke als weiteres Vertrauenskriterium
Doch nicht nur das Medium selber, sondern auch die Marke ist ein Garant für Vertrauen – oder eben Misstrauen. So kommt es für 34 Prozent der in Deutschland Befragten auch darauf an, wer eine bestimmte Nachricht verbreitet, für 23 Prozent spielt der Journalist eine zusätzliche Rolle. 13 Prozent machen den Vertrauenswert einzig am Journalisten fest. Dies kann international ähnlich beobachtet werden. (tl)