DSD-Blog

Soziale Roboter – die neuen besten Freunde des Menschen?

Beitrag von

21.10.2016

Roboter sollen in Zukunft nicht nur als Servicehilfen und Spielzeug fungieren. Auch die soziale Komponente wird in verschiedenen Bereichen eine wichtige Rolle spielen. Damit es dafür nicht irgendwann zu spät ist, wird bereits jetzt diskutiert, was Roboter diesbezüglich können sollten.

Hierzu fand in diesem Jahr wieder die Robo-Philosophy im dänischen Aarhus statt – eine internationale Forschungskonferenz zum Thema.

Konferenz lotet Grenzen aus

Robophilosophy ist allerdings nicht nur der Name der Konferenz, sondern laut Johanna Seibt, Professorin an der Aarhus University, auch „ein neues Forschungsgebiet, das die Philosophie sozialer Robotik betrifft.“ Es stellt sich demnach ebenfalls die Frage, wie die Gesellschaft auf die neuen künstlichen Mitbewohner vorbereitet werden kann.

Dabei ist der Zeitpunkt zum Handeln in der Tat gekommen, denn die Evolution der Roboter schreitet immer schneller voran. Ausnahmsweise ist bei dieser Konferenz auch einmal wieder die totgeglaubte Geisteswissenschaft gefragt, die ethische und moralische Aspekte einfließen lassen darf.

Technik als Liebesersatz

Ein Einsatzgebiet der sozialen Roboter ist zunächst hauptsächlich im medizinischen und pflegerischen Bereich zu sehen. Beispielsweise sollen durch sie Kinder und alte Menschen betreut werden. Eine kuschelige Vorstellung, die ein Mal mehr unterstreicht, wie weit es mit der wahren Bereitschaft zu Sozialem in der modernen Gesellschaft mittlerweile her ist. Glücklicherweise lässt sich heutzutage alles outsourcen – auch emotionale und menschliche Bindungen.

Dass Roboter noch lange nicht so weit sind, selbst leidensfähig zu sein, Emotionen zu empfinden oder mitzufühlen, macht dabei gar nichts. Beobachtungen haben ergeben, dass es ausreichend ist, wenn Menschen menschliche Verhaltensweisen auf die Roboter projizieren bzw. diese menschliche Züge adaptieren. Dadurch, dass sich der Mensch selbst einen menschlichen Interaktionspartner vorgaukelt, lassen sich die emotionslosen Maschinen zum Glück viel unkomplizierter in den sozialen Klinikalltag integrieren.

Wir können uns also schon auf eine Zukunft im Altenheim 2.0 freuen, in dem wir R2D2 von einer prä-robotischen Welt erzählen. Unsere Kinder können dann auch zu Recht ein reines Gewissen haben, wenn sie uns nur zwei Mal im Jahr bespaßen kommen. Und wer denkt dann noch an die Warnungen eines Stephen Hawking vor einer dystopischen Welt? (tl)