02.09.2015
Deutschland, das Autofahrerland. Heimat diverser beliebter Automarken und einziges Land der Welt ohne Speedlimit auf den Autobahnen. Da liegt es nahe, dass hier auch Europas erste Smart Road eingeweiht wird: im Hafengebiet von Hamburg.
Die Hamburger Smart Road ist ein Pilotprojekt, das als Kooperation der Hamburg Port Authority und dem Kommunikationsunternehmen Cisco entstanden ist. Doch auch Düsseldorf investiert in die smarte mobile Zukunft: Das Projekt UR:BAN soll den Verkehr für Teilnehmer und Umwelt sicherer machen.
Ziel der Hamburger Straße
Die Hamburger Smart Road ist in nur vier Monaten entstanden und wurde im Mai 2015 eingeweiht. Das Projekt läuft unter Echtzeitbedingungen bis April 2016 und soll laut Cisco bis dahin Klarheit vor allem über die folgenden Aspekte bringen:
- Verkehrsmanagement: Dank Kameras und Sensoren werden Verkehrsbewegungen ermittelt und ausgewertet, um Zwischenfälle zu vermeiden. Um die Anonymität der Verkehrsteilnehmer zu sichern, werden Nummernschilder und Gesichter verwischt. Das erledigt eine Software der Firma Kiwi.
- Strukturelle Sensoren: Sie geben Aufschluss über den Zustand der Kattwyk-Hebebrücke, die die Schiffe passieren lässt und Teil der Smart Road ist. So können Reparaturen besser geplant und teure Ausfälle vermieden werden. Außerdem lassen sich die Hebezeiten der Brücke besser mit dem Verkehrsaufkommen auf Land und Wasser koordinieren.
- Umweltsensoren: Die Umweltbelastung soll lückenlos gemessen werden, um daraus Verbesserungsmaßnahmen ableiten zu können.
- Smarte Beleuchtung: Durch Wärmesensoren gehen die Straßenlaternen nachts nur an, sobald sich ein Fußgänger oder Radfahrer nähert und schalten sich wieder aus, wenn er vorüber ist. Das Ganze nennt sich folgerichtig „Follow Me Lightning“.
Düsseldorfer Test für die Zukunft
In Düsseldorf befindet sich das Testfeld des UR:BAN-Projekts, das die kooperative Infrastruktur in Städten angeht. Ziele sind vor allem die Fahrerunterstützung in der Stadt sowie wirtschaftliches und stressfreies Fahren. Diese sollen beispielsweise durch die „smarte Kreuzung“ umgesetzt werden, die den Verkehr optimiert, oder auch die „Urbane Straße“, die das vorausschauende Fahren unterstützt.
Hierzu soll die intelligente Infrastruktur weiter ausgebaut werden, indem zunächst der Oberbilker Markt mit Sensoren ausgestattet wird, die mit den Fahrzeugen kommunizieren. Außerdem sollen Fahrassistenzsysteme zum Einsatz kommen.
Dabei kommuniziert die Infrastruktur nicht nur mit den Autos, sondern umgekehrt diese auch mit der Zentrale. Dies dient unter anderem zur Koordination der Ampelschaltungen: Indem diese dem Fahrzeug übermittelt werden, soll ein besserer Verkehrsfluss erreicht werden.
Doch nicht nur ein ökonomischeres Fahren steht im Vordergrund: Die neuen Technologien sollen außerdem dafür eingesetzt werden, um schwächere Verkehrsteilnehmer zu schützen und Unfälle zu vermeiden. Das Projekt läuft noch bis März 2016. (tl)