DSD-Blog

Künstliche Intelligenz – Lernen mit Tieren

Beitrag von

26.04.2018

Die Künstliche Intelligenz bekommt einen neuen Lehrmeister: den Hund. Anstatt von Hand aufwendig programmiert zu werden, kann Maschinenlernen jetzt auch durch klassisches „Beobachten“ von Tieren erfolgen. Erste Experimente gab es in Washington.

Tatsächlich konnte die KI durch das Anlernen mit einer Hündin Fortschritte machen und eine minimale Intelligenz aufbauen.

KI sagt Verhaltensweisen vorher

Für das Experiment wurden der Hündin Kelp eine GoPro, die insgesamt 380 Videos aufnahm, auf den Kopf montiert. Sensoren am Körper und an den Pfoten maßen ihre Bewegungen und am Rücken wurden ein Mikrofon sowie ein Computer befestigt, der alle Daten speicherte.

Die gesammelten Daten wurden dann an die KI weitergegeben, die die Videos ansah. Mit Hilfe der Bewegungsdaten war sie in der Lage, die nächsten Aktionen und Reaktionen des Hundes vorherzusagen – in ähnlichen Situationen, nur aufgrund dessen, was sie zuvor angesehen hatte. Allerdings bezogen sich die Prognosen auf einen kurzen Zeitraum. So war die Künstliche Intelligenz zwar in der Lage, beispielsweise vorherzusagen, dass der Hund eine Treppe hinaufgehen würde, was er als nächstes tun würde, war aber ungewiss.

Vertrautes Verhalten

Darüber hinaus war die KI auch in der Lage, sich selbst wie ein Hund zu verhalten und beispielsweise Bällen hinterherzulaufen. Und noch etwas gelang während des Experiments: Die Maschine lernte durch den Hund etwas über die Welt. Beispielsweise über Geländegegebenheiten: Welche Oberflächen sind betretbar und welche nicht? Die KI konnte außerdem Futter oder Hindernisse erkennen.

Das Experiment hat eindeutig gezeigt, dass KIs in der Lage sind, von Tieren sowohl Verhaltensweisen als auch Umweltinformationen zu lernen. Allerdings ist das Agieren eines Hundes zu komplex, als dass eine KI dies derzeit komplett imitieren könnte. Eines Tages könnte sie dem aber näher kommen – einer der Gründe für das Experiment war, den Maschinen ein Verhalten beizubringen, das dem Menschen vertraut ist. (tl)