DSD-Blog

Gender Commerce – das Design macht’s

Beitrag von

24.07.2018

It is a man’s world – das galt bis vor einiger Zeit auch für den Online-Handel. Shops und Websites sind von Männern für Männer entwickelt worden. Wenn man bedenkt, dass Frauen die Hälfte aller Käufer ausmachen, ist das ziemlich fahrlässig. Allerdings berücksichtigt E-Commerce mehr und mehr die unterschiedlichen Bedürfnisse.

Das Kaufverhalten von Frauen unterscheidet sich erheblich von dem der Männer. Entsprechend müssen Online-Shops ausgelegt sein.

Produktvorstellung vs. Kaufverhalten

Produktvorstellung ist nicht gleich Produktvorstellung. Während es Männern reicht, wenn das Produkt an sich abgebildet ist und die Details beziehungsweise wichtigsten Beschreibungen vorhanden sind, brauchen Frauen mehr Kontext. Denn Männer shoppen geradliniger, sie wissen, was sie wollen, suchen das Produkt, checken die Fakten und kaufen es.

Frauen suchen weniger gezielt, viel mehr lassen sie sich inspirieren. Für sie muss das Produkt in einem größeren Zusammenhang stehen – beispielsweise vor einem Hintergrund oder in Abbildung mit Menschen. Auf diese Weise können sie sich ein besseres Bild machen und auch beispielsweise die Größe des Produktes besser einschätzen. Auch sind ihnen Testimonials und Erfahrungsberichte wichtiger, darüber hinaus sammeln Frauen mehrere Produkte im Warenkorb und lassen sie dort oftmals über Tage gespeichert, um später eine endgültige Kaufentscheidung zu treffen.

Gender Commerce für eine gezielte Ansprache

Bei diesen unterschiedlichen Bedürfnissen und Kaufweisen setzt Gender Commerce an – wobei es keineswegs so ist, dass nur die genderspezifischen Online-Shops Erfolg haben. Websites wie Amazon und VW berücksichtigen beide Geschlechter und fahren damit eine gute Strategie. Dort, wo überwiegend die eine Zielgruppe angesprochen werden soll, beispielsweise bei Unterwäsche, sollten das Design und die Informationen allerdings entsprechend zugeschnitten sein. Bei Frauen heißt das unter anderem, das E-Shop-Betreiber darauf achten müssen, dass die Artikel über einen längeren Zeitraum im Warenkorb gespeichert bleiben.

Nicht selten shoppen Paare auch im Team: Die Frau trifft die Vorauswahl und der Mann beschäftigt sich dann mit den entsprechenden Details und Testberichten. Auch diese Tatsache sollten E-Shop-Betreiber berücksichtigen. (tl)