02.03.2022
Im Zuge der russischen Angriffe auf die Ukraine stellt das Land nun eine „IT-Armee“ auf, die hauptsächlich über Telegram organisiert wird. Dort werden DDoS-Angriffe auf russische und belarussische Seiten vorbereitet – zu befürchten ist allerdings, dass das die Eskalationsschraube vorantreibt.
Durch die Aktionen könnte Russland zu weiteren verschärfteren Maßnahmen greifen – insbesondere, weil es bei einem Cyberkrieg zu viele Unbekannte gibt.
Digitaler Krieg mit Eskalationspotenzial
Der Telegram-Account zur „IT-Armee“ hat seit dem Wochenende bereits über 200.000 Abonnenten und wurde vom ukrainischen Vizepremier Mychajlo Fedorow auf Twitter initiiert. Auf Telegram haben die Abonnenten dann Zugriff auf (bela)russische Webseiten, die angegriffen werden sollen. Die Liste wird minütlich aktualisiert.
Einige Experten warnen davor, dass der Cyberkrieg dazu beitragen könnte, den Krieg zu internationalisieren und über die Grenzen der Ukraine hinauszubefördern. Der Cyberkrieg wird bereits zusätzlich durch Anynomous gegen Russland geführt, wobei verschiedene Dokumente gehackt und veröffentlicht wurden.
Telegram und seine Tücken
Zwar eignet sich der Messenger für diesen Zweck, weil er weit verbreitet ist und die erforderlichen Funktionen zur Verfügung stellt. Problematisch am Einsatz von Telegram zur Organisation der „IT-Armee“ ist allerdings, dass der Dienst nicht vollständig verschlüsselt ist und darum von allen möglichen Seiten eingesehen werden kann – auch vom Gegner.
Telegram-Gründer Pawel Durow hatte daher damit gedroht, russische und ukrainische Kanäle zu sperren. Später hat er die Äußerung jedoch abgeschwächt und Nutzerinnen und Nutzer dazu aufgerufen, kritischer mit den dort verfügbaren Informationen umzugehen und keine Fake News zu verbreiten. (tl)