DSD-Blog

Trumps Zölle, Aussetzungen, Fertigungsorte – das Chaos am Beispiel Apple

Beitrag von

14.04.2025

Mit Zöllen von 145 Prozent auf Importe aus China wollte Trump unter anderem die iPhone-Fertigung in die USA verlagern und generell mehr heimische Produktion erreichen. Eine Herstellung in den USA würde dem Land aber mehr schaden als nützen. Inzwischen wurden die Zölle auf Smartphones und Laptops gegenseitig ausgesetzt.

Das Aussetzen der Zölle dürfte für Apple eine Erleichterung bedeuten. Darüber hinaus unternimmt der Konzern allerdings auch eigene Maßnahmen, um hohe Zölle zu umgehen.

Zölle für mehr Arbeitsplätze

Anfang des Monats hatte Trump Angst vor einem Handelskrieg geschürt, indem er Importe aus China mit 145 Prozent belegte. Damit wollte er unter anderem erreichen, dass Produkte wie das iPhone in den USA hergestellt und so mehr Arbeitsplätze geschaffen werden. Allerdings hätte die Umsetzung dessen mehrere Probleme mit sich gebracht.

Programmiertes Scheitern einer US-Fertigung

Zunächst hätte die iPhone-Herstellung in den USA das Dreifache der Herstellung in China gekostet, was allerdings nicht das Hauptproblem gewesen wäre. Apple unterhält eine komplexe globale Lieferkette, die nicht ohne Weiteres abgerissen oder umgebaut werden kann. So lässt der Konzern das iPhone nicht nur in China, Indien und Vietnam fertigen, sondern bezieht auch einzelne Komponenten aus weiteren Ländern wie Südkorea, Japan und Deutschland.

Zudem verfügen die USA nicht über das Know-how und die Infrastruktur, um in kürzerer Zeit Geräte wie das iPhone zu fertigen. China hat sich über einen längeren Zeitraum hinweg darauf spezialisiert – in den USA müsste dies erst aufgebaut werden, was zu viel Zeit in Anspruch nähme. Darüber hinaus müsste Apple teure Fabrikstädte in den USA errichten. Insgesamt hätte all das die Kosten eines iPhones für den Endverbraucher auf 3.000 bis 3.500 Dollar steigen lassen können.

Fertigung in Indien soll Zölle umgehen

Mittlerweile ist Trump zurückgerudert und hat die Zölle für elektronische Geräte ausgesetzt. Kurz zuvor hatte Apple noch mehrere Geräte aus China einfliegen lassen. Mit dem „Project Elephant“ will das Unternehmen außerdem die Fertigung in Indien expandieren und baut derzeit dort das zweitgrößte Werk nach dem in China. Die Einfuhr von Produkten aus Indien ist derzeit nur mit 26 Prozent belegt. Auf diese Weise will Apple die China-Zölle umgehen, die mittlerweile ohnehin ausgesetzt sind. Was den Konzernen auf jeden Fall bleibt, ist ein weiteres Reagieren auf die Kapricen Trumps. (tl)