23.05.2023
Ein südkoreanisches Forscherteam hat eine KI entwickelt, die mit Datensätzen aus dem Darknet trainiert wurde – DarkBERT. Damit soll die andere Seite des Internets besser verstanden werden, denn laut DarkBERTs Entwicklern spricht das Deep Net anders als das Clear Web.
Quellen der Dark-KI sind unter anderem Einträge von Cyberkriminellen und politisch Verfolgten.
DarkBERT neben anderen KIs getestet
Die auf das Darknet trainierte KI soll neue Erkenntnisse liefern und über ein breites Kontextwissen zum Dark Web verfügen. Ziel der Forscher ist unter anderem eine verbesserte Sicherheitsforschung.
Um zu testen, ob mit einer eigens entwickelten Dark-KI bessere Ergebnisse erzielt werden können als mit ihren Äquivalenten für das Clear Web, schloss das Forscherteam sowohl DarkBERT als auch Googles BERT (Bidirectional Encoder Representations from Transformers) via Tor an das Darknet an. Tor steht hierbei für „The Onion Router“ und ist ein Browser, der Informationen in mehreren Schichten verschlüsselt und so anonymeres Surfen ermöglicht.
Dank seines Domainwissens hatte DarkBERT bei den Ergebnissen tatsächlich einen Vorteil gegenüber BERT, wenn auch nur einen leichten.
Keine Open-Source-KI
DarkBERT soll beispielswiese Strafverfolgungsbehörden unterstützen. Dank der KI kann herausgefiltert werden, welche Themen im Darknet am meisten verbreitet sind (unter anderem Betrug und Datendiebstahl). Allerdings ist DarkBERT keine Open-Source-KI und eine Veröffentlichung ist nicht geplant.
Um die KI nutzen zu können, müssen Anfragen gestellt werden. Zumindest im Bereich akademischer Forschungszwecke werden diese auch genehmigt. In wie fern Sicherheitsbehörden DarkBERT nutzen können, ist nicht bekannt. Möglich ist allerdings, wie mit allem, dass die KI irgendwann geleaked wird und trotzdem in Umlauf kommt. (tl)